Geheimnis Motivation

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Ein Angebot schwebt zur Tür herein, eine lukrative Rolle, ein repräsentatives Auftragswerk, eine Anfrage, die Ihnen Ansehen und Prestige bringen könnte. Sie sagen natürlich zu. Im Laufe der Zeit stellen Sie jedoch fest, dass Sie ziemlich unmotiviert an die Aufgabe herangehen. Vielleicht schieben Sie den Beginn immer weiter heraus oder finden einfach keine Inspiration. Die Gespräche mit möglichen Partnern ziehen sich in die Länge, es geht einfach nicht voran. Oder Sie haben so viele Aufträge angenommen, dass Sie gar nicht mehr wissen wo Sie beginnen sollen.

Die Erfahrung von Unmotiviertheit ist kostbar

Spruch EinsteinDas Gegenteil davon können wir täglich in den Boulevardmedien lesen oder sehen. Voller Häme und zur Schau gestellter Betroffenheit wird da von gescheiterten Karrieren, fehlenden Angeboten und tragischen Abstürzen berichtet. Die Auswirkungen können verheerend sein. Manche lassen sich bis zur Unkenntlichkeit operieren, Andere greifen zu Alkohol oder anderen Drogen, werden depressiv und setzen ihrem Leben selbst ein Ende.
Unmotiviertheit ist ein ziemlich lähmender Zustand. Nach meiner Erfahrung haben fast alle Künstler und Kreativen solche Phasen mindestens ein Mal erlebt. Das ist wie eine Abwärtsspirale. Vielleicht können Sie sich nicht für diesen oder jenen Weg entscheiden. Oder der Text der (für Sie) furchtbaren Rolle will sich einfach nicht setzen. Keine Idee will Sie heimsuchen. Die Unmotiviertheit macht sich auch nach außen bemerkbar, denn wir sprühen nicht gerade vor Begeisterung. Worauf Sie sich noch schlechter fühlen. Und schon gehts ab nach unten mit Ihrer Stimmung.

Wieso, weshalb, warum?

Fehlende Motivation kann verschiedene Ursachen haben:

  • das Thema interessiert Sie nicht
  • da ist ein wichtiger Punkt, dem Sie Widerstand in Form von Abneigung entgegensetzen
  • in Ihrem Leben gibt es ein vorrangiges Problem, dass Ihre ganze Kraft benötigt, ob Sie es nun mögen oder nicht
  • Sie haben sich festgefahren und sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht

Gut zu wissen was Sie nicht motiviert

Neulich in den unendlichen Weiten des WorldWideWeb: Ich sah mir ein Video an, in dem es darum ging, dass man als Unternehmer immer schnell sein sollte damit man die Nase vorn hat. Der Typ, der da sprach ging mir mit seinen Tschakka-Tschakka- Parolen ziemlich auf die Nerven. Hinterher fiel mir auf, dass das Ganze statt mich zu motivieren, so richtig Gas zu geben, ins totale Gegenteil umschlug. So was trägt bei mir dazu bei, mich zu demotivieren. Es passt einfach nicht zu mir.
Nichts auf der Welt ist einfach für jeden geeignet. Und das ist auch gut so. Ich glaube, wir sind motiviert, wenn etwas für uns Sinn macht. Und zwar egal was es ist. Dabei reicht es nicht aus, dass die Angelegenheit rein vom Verstand her vielleicht als vernünftig und richtig bewertet wird. Sonst würden wir ja alle nicht rauchen, uns gesund ernähren, um ungesunde Lebensweisen und Menschen die uns nicht gut tun einen weiten Bogen machen. Die meisten von uns machen die Erfahrung, dass sie trotzdem Dinge tun, die ihnen schaden.

Sieben Methoden, Ihrer Motivation auf die Sprünge zu helfen

Wie schaffen Sie es nun, sich zu motivieren? Ich mache Ihnen einige praxiserprobte Vorschläge.

  1. Geben Sie vor sich selbst zu, dass Sie demotiviert sind. Nehmen Sie Ihre fehlende Motivation an
  2. Versuchen Sie zu ergründen, was genau an der Aufgabe es ist das Sie so stört. Vielleicht brauchen Sie dazu jemanden, der Ihnen mit guten Fragen auf die Sprünge hilft. Oft sind es scheinbare Kleinigkeiten, die uns davon abhalten, richtig loszulegen.
  3. Wenn Sie uninspiriert sind, machen Sie eine Pause. Tun Sie etwas profanes, gehen Sie spazieren, beschäftigen Sie sich mit den gewöhnlichen Dingen des Alltags.
  4. Schauen Sie mal genau hin, was ist in Ihrer unmittelbaren Umgebung? Staunen Sie über Farben, Formen, Gerüche usw.
  5. Verabschieden Sie sich von Perfektionismus. Das ist eine Falle, in die viele tappen. Ihr Perfektionismus hält Sie davon ab, endlich das zu tun was Sie möchten. Er dient als Entschuldigung und „gute“ Begründung, um nicht Gesicht zeigen zu müssen.
  6. Unterteilen Sie die Aufgabe in winzige Schritte. Und dann gehen Sie jeden Tag einen dieser winzigen Schritte. So kommen Sie vorwärts und sammeln unterwegs wieder Motivation indem Sie in der Rückschau feststellen können, wie weit Sie schon gekommen sind.
  7. Sehen Sie sich Ihre Erfolge im Leben an. Was hat Sie da motiviert? Seien Sie genau und erstellen Sie eine Liste von den Bedingungen oder Dingen, die Sie beflügeln.

Schreiben Sie  mir Ihre Erfahrungen mit fehlender Motivation. Was hat dazu geführt? Und wie haben Sie es geschafft, sich wieder einen Impuls zu holen und was war Ihre Triebfeder?
Bis zum nächsten Werkstattgeplauder

Ihre Elke Möckel