Gedanke des TagesLassen Sie Ihren Alltag hochleben
Oft ist es ja so, dass wir nach dem Großartigen schauen. Uns faszinieren Filmhelden oder Supermodels. Wir staunen über Nachrichten oder lassen uns beeindrucken von Unglücksfällen, Schicksalsschlägen oder tragischen Ereignissen. Die Medien sind voll davon denn das ist ihr Geschäft. Wir können dem Ansturm kaum entrinnen.
Geht Ihnen das auch manchmal auf die Nerven? Dann halten sie doch mal einen Moment inne und betrachten sie Ihr eigenes ganz normales Leben. Schauen Sie sich um. Was passiert gerade jetzt? Ist Ihr Partner in der Nähe und telefoniert? Macht sich jemand einen Kaffee? Ruft Ihr Vater an weil er Hilfe braucht? Weint das Kind weil es hingefallen ist oder einfach etwas anderes essen möchte als Sie zubereitet haben? Vorm Haus hören Sie das aufgeregte Tatütata eines Krankenwagens? Und nun fragen Sie sich, was davon würden Sie vermissen, wenn es nicht mehr da wäre? Ihre persönliche Kaffeetasse? Der alte vertraute Sessel, der Blick von Ihrem Arbeitsplatz, die Nachbarn. Stellen Sie sich ernsthaft vor, Sie hätten all dies nicht mehr. Würden Sie sich danach sehnen, die alltäglichen Aufgaben zu erledigen, die kleinen Ärgernisse zu überwinden? Was ist mit dem Schmerz den Sie verspüren, wenn Sie auf ein liegengelassenes Lego-Teilchen treten, mit der immer wiederkehrenden Marotte Ihres Partners, über die Sie sich immer wieder aufregen, die Sie aber ertragen weil Sie sie im Grunde putzig finden, mit dem Blick auf die Straße vor Ihrem Haus? Würden Sie sich danach sehnen, wenn Sie all das nie mehr erleben könnten?
Schauen Sie ganz genau hin, das ist Ihr Leben. Danken Sie für jeden vermeintlich banalen Augenblick solcher Alltäglichkeit.
Oma macht auf Unternehmer
14. Mai 2017
Oma macht auf Unternehmer
So ist es, liebe Freunde der Wirtschaft. Und das sogar sehr erfolgreich. Immerhin machen Menschen in der Lebensmitte gut ein Drittel der Bevölkerung Deutschlands aus. Davon wiederum gründeten 2015 mehr als 20 % ein Unternehmen. Damit ist das die zweitstärkste Gruppe, altersmäßig gesehen. Dazu gibt es eine interessante Statistik.
Auf zu neuen Ufern
Unsere Welt befindet sich in einem tiefgehenden Wandel. Alte Anschauungen und frühere Strukturen funktionieren nicht mehr. Die Gesellschaft hat sich so verändert, dass bisher stimmige Weltbilder und Vorgehensweisen nicht mehr greifen. Das betrifft auch unsere Arbeitswelt. Wir sind mit so vielen Möglichkeiten und Formen des beruflichen Werdegangs ausgestattet, dass im Gegensatz zu früheren Generationen das Leben mit 50 noch lange nicht vorbei ist. Unsere Lebensqualität ist ebenso gestiegen wie die Lebenserwartung.
Wenn ich mir Fotos anschaue von meiner Großmutter sehe ich eine Frau, die schon mit 40 dieselbe Frisur, dieselbe Garderobe trug wie die 70jährigen Frauen aus dem Ort. Da war kein Raum für großartige Veränderungen. Inzwischen ist nur eine relativ kurze Zeitspanne vergangen. Und doch befinden wir uns gefühlt in einem anderen Universum. Tatsächlich stammen die Fotos ja aus einem anderen Jahrtausend. Insofern stimmt meine Wahrnehmung...
Nun haben wir mit diesen neuen Möglichkeiten nicht nur jede Menge Chancen, wir sind auch aufgefordert, sie zu nutzen, unser Leben so auszurichten, dass unsere Kompetenzen und Erfahrungen für andere nutzbar sind.
Unternehmerin? Ja, gern!
Auch interessant: Frauen gründen zunehmend häufiger als Männer.
Sehr viele Gespräche drehen sich in meiner Arbeit als Coach und Expertin für das „Abenteuer Lebensmitte“ um berufliche Neuorientierung. Und wen wundert es? Der Wunsch nach Selbständigkeit als UnternehmerIn zeigt sich zwischen 40 und 50 sehr deutlich.
Warum ist das so? Nun, diese Menschen haben schon sehr viel in ihrem Leben erreicht. Sie haben Karriere gemacht, eine Familie gegründet und sind im Leben vorangekommen. Sie wissen was sie wollen, ganz entscheidend wissen sie aber zunehmend was sie nicht (mehr) wollen.
Häufig sind sie mit der Tatsache konfrontiert, dass andere sie auf der Karriereleiter überholen, jüngere Kollegen bevorzugt werden oder ihr bisheriger Arbeitsplatz durch Umstrukturierungen wegfällt. Auch das Thema Mobbing steht ganz oben. Wenn man bisher meinte, die letzten Jahre auch noch so „abreißen“ zu können macht sich zunehmend Unzufriedenheit breit. Das geht bis zur Unerträglichkeit der Situation. Im schlimmsten Fall werden sie ernsthaft krank und werden dadurch gezwungen umzudenken. An einem oder mehrerer dieser Punkte beginnt dann unsere gemeinsame Arbeit.
Menschen in der Lebensmitte entscheiden anders. Manchmal vielleicht zögerlicher, aber dann mit bewundernswerter Entschlusskraft. Ich arbeite mit ihnen an ihrer inneren Haltung, an ihren Einstellungen und Überzeugungen. Vor allem stellen wir sie infrage. Oha! Da wird es manchmal ganz schön heiß. Aber nur dadurch verändert sich der Blickwinkel, öffnet sich für neue Möglichkeiten und geht ins Weite. Und plötzlich sprudeln die Ideen und Alternativen.
Da ich häufig mit Künstlern und Kreativen arbeite kann ich an dieser Stelle die Grafik einer Zufriedenheitsstudie im Bereich Design einfügen.
Wenn nötig- bitte wenden
Lust und Freude am Beruf, zu wissen, was im tiefsten Inneren der Antrieb ist, sich einzubringen, Sinn zu erfahren – das sind die wesentlichen Punkte, die aus der Krise führen. Dahin zu gelangen bedarf es Mut. Mut, sich den eigenen Fragen zu stellen und die Geduld, Antworten zu finden. Häufig ist es nämlich so, dass dieser Prozess Monate wenn nicht gar Jahre benötigt. Übrigens gelingt er schneller mit Unterstützung. Entweder in einer Gruppe Gleichgesinnter oder mit professioneller Begleitung durch einen Mentor.
Denn es geht nicht einfach nur um fachliches oder betriebswirtschaftliches Knowhow. Wir müssen uns mit unserem ureigenen inneren Antrieb, mit Hindernissen und Möglichkeiten auseinandersetzen.
In vielen Gesprächen mit meinen Klienten habe ich einen ganz klaren Trend gefunden. Wir leben heute länger, sind länger leistungsfähig und auch-willig. Die Menschen wollen in den vielen Jahrzehnten nach der magischen 40 noch Sinnvolles beitragen. Je mehr Sinn man findet, je mehr man bereit ist, seine eigene Persönlichkeit zu entwickeln – und das ist durchaus eine anspruchsvolle Aufgabe – umso souveräner agiert man. Dabei gibt es noch einen bemerkenswerten Nebeneffekt: man wird als gutes Vorbild wahrgenommen und ist weitaus weniger anfällig für populistische Ideen.
Also, haben Sie Mut zur Selbständigkeit. Gründen Sie Ihr Unternehmen. Feiern Sie Ihre Fähigkeiten und lassen Sie uns daran teilhaben.
Wenn Sie eine Anschubhilfe brauchen bin ich gern für Sie da.
Bis zum nächsten Werkstattgeplauder
Ihre Elke Möckel
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