Älterwerden für Anfänger

Lieber Mensch so um die Fünfzig,

wenn Sie als buddhistischer Mönch in Nepal leben oder in einem Eingeborenenstamm in Papua Neuguinea können Sie meinen Artikel beruhigt beiseite legen. Er ist nichts für Sie. In beiden Fällen gehen die Menschen völlig anders mit Alter und Vergänglichkeit um als hier in unserer westlichen Welt. Das Leben fließt, man ist im Einklang mit den natürlichen Prozessen, bringt den älteren Menschen Respekt und Anerkennung entgegen und ehrt die Weisheit des Alters.

Älterwerden ist nichts für Weicheier

In unserer Industriewelt ticken die Uhren anders. Vielleicht kommt Ihnen das bekannt vor: Bislang haben Sie in Ihrem Leben schon viel erreicht. Sie haben Karriere gemacht, eine Familie gegründet und sind in gewisser Weise angekommen. Doch zunächst ganz leise, fast nicht hörbar, macht sich ein inneres Ziehen bemerkbar, eine Art Stimme. Anfangs können Sie das Ganze noch als Unzufriedenheit oder vorrübergehende Laune einstufen. Im Laufe der Zeit wird dieses Sehnen deutlicher.

Ganz egal wie alt Sie sind, die Gewissheit, in der Lebensmitte angekommen zu sein wird Sie früher oder später ereilen. Manchen erwischt sie mit 45, Andere erst mit 58. Es kommt dabei  nicht auf die Zahl an. Nur eines ist sicher, sie kommt. Ich finde, das ist eine schöne Art von Gleichmacherei. Denn egal wie hoch Sie auf der Karriereleiter gestiegen sind, ob Sie viel oder wenig auf dem Konto haben, ob Sie in einer Partnerschaft leben oder nicht, sie bekommt jeden in die Finger. Mit welchen Aufgaben, Lektionen und Schwierigkeiten dabei Ihr Leben konfrontiert wird ist sehr individuell. Ich habe Männer in Führungspositionen, Unternehmer und andere Karrieremenschen gecoacht, die oft in die größten Zweifel gestürzt werden. Einige Gemeinsamkeiten haben sich aus vielen Gesprächen mit meinen Klienten herauskristallisiert.

Worum geht es denn wirklich?

Nicht umsonst werden die Wechseljahre gern als zweite Pubertät bezeichnet. Ich schließe da ganz eindeutig die Männer mit ein. Und wie in der Pubertät geht es in dieser Lebensphase ganz schön turbulent zu.

Sehen Sie, es geht ums Wesentliche. Ein Klient beschrieb es mal wie die Häutung einer Schlange. Gar kein schlechter Vergleich. Es betrifft nämlich unsere gesamte Existenz.

Die Arbeit: Selbst Menschen die beruflich angekommen sind hinterfragen plötzlich den Sinn ihres Tuns. Oder die Veränderung kommt von außen auf sie zu. Vielleicht in Form einer Umstrukturierung. Häufig wird aus einem „Bis zur Rente schaffe ich das noch“ ein „Das ertrage ich nicht mehr“. Erstaunlich oft machen sich Menschen um die 50 selbständig.

Die Gesundheit: Der Körper signalisiert ganz deutlich seine Grenzen. Wo Sie eine Erkältung früher locker weggesteckt haben brauchen Sie nun doch länger zur Genesung. Die ersten ernsthaften Symptome zeigen sich und geben ganz klar die Warnung: Bis hierhin und nicht weiter.

Die Hormone: Die Wechseljahre bringen u.a. Hitzewallungen, Haarausfall, Stoffwechselumstellung und Schlafstörungen. Das Hautbild verändert sich, Stimmungsschwankungen sind an der Tagesordnung.

Die Partnerschaft: Nachdem die Kinder aus dem Haus sind steht auch die Ehe auf dem Prüfstand. Beide sind gefordert, ihrer Beziehung eine neue Richtung zu geben. Nicht umsonst häufen sich die Scheidungen um die Silberhochzeit herum. Sexuelle Bedürfnisse wandeln sich.

Das Selbstbild: Wer sind Sie und wer möchten Sie sein? Standortbestimmung ist also angesagt. Was haben Sie bereits erreicht? Stimmt das mit Ihren früheren Zielen überein? Ist es immer noch passend? Wie ist Ihr Selbstbild als Frau/ Mann? Was ist für Sie attraktiv? Diese Ansichten ändern sich und wollen Aufmerksamkeit. Der Blick in den Spiegel verrät ganz deutlich, dass Sie keine 35 mehr sind. Das muss man auch erst mal verkraften. Selbstzweifel, Unzulänglichkeit, diffuse Ängste, ein geringes Selbstwertgefühl, all diese Emotionen stehen im Raum.

Die Familie: Die Kinder gehen eigene Wege. Das kann vor allem für Frauen sehr schmerzhaft sein. Stichwort: Empty Nest. Was tun mit dieser Leerstelle? Dafür treten vermehrt die alt werdenden Eltern in den Fokus. Sie brauchen eventuell Pflege, Fürsorge und zunehmend Hilfe. Das kann extrem anstrengend sein.

Sinnfragen: Bisherige Ansichten, innere Haltungen und Überzeugungen werden hinterfragt. Themen wie Endlichkeit und Sinn rücken massiv in den Vordergrund. Der Umgang mit Krankheit und Tod steht im Raum, ebenso wie die Frage, was im „Rest“ des Lebens noch geschehen soll. Welche Träume, welche Sehnsüchte warten auf Erfüllung?

Das Leben ist eine Baustelle

Da müssen Sie jetzt durch

Diese und ähnliche Themen werden in Ihrem Fokus stehen. Natürlich können Sie sich dagegen wehren. Sie können Hormone einnehmen um die „Wechseljahresbeschwerden“ einzudämmen. Sie können sich in vielfältiger Weise ablenken. Das Internet bietet tausende Möglichkeiten dazu. Der Versuch, den alten gegen eine neuen, jüngeren Partner auszutauschen hilft möglicherweise eine Zeit lang. Doch die eigentlichen ungelöst gebliebenen Lebensfragen kommen nach einiger Zeit doch wieder zum Vorschein. Sie können sich unters Messer legen und den Beauty-Doc ganze Arbeit machen lassen. Es hilft alles nichts.

Herzlich willkommen in Ihrer persönlichen Lebensmitte

Am besten stellen Sie sich der ganzen Prozedur. Je aufrechter Sie das tun, umso mehr haben Sie davon. Je blanker Sie Ihre Brillengläser putzen, umso klarer wird Ihr Blick für diesen kostbaren Lebensabschnitt.

Was Sie konkret tun können, das verrate ich Ihnen in meinem nächsten Artikel.

Zur Entfaltung Ihrer großartigen Persönlichkeit, zur kraftvollen Unterstützung auf dem Weg zum Hauptdarsteller auf Ihrer Lebensbühne bin ich gern Ihre Co-Pilotin. Nutzen Sie meine verschiedenen Coaching-Angebote oder mein Online-Programm.

Rufen Sie mich an und vereinbaren Sie Ihr 30-minütiges Erstgespräch. Es ist komplett kostenfrei, aber nicht umsonst.

Bis zum nächsten Werkstattgeplauder

Ihre Elke Möckel