Technik AUS, Tür zu, ZEIT für mich

„Die Musik steckt nicht in den Noten, sondern in der Stille dazwischen.“ Sagt Wolfgang Amadeus Mozart. Die Stille. In vielen Weisheitslehren ist sie ein wichtiger Bestandteil wenn es darum geht, wichtige Entscheidungen zu treffen, zu sich zu finden. Auch heute noch ist es gut, einen Ort zu haben wo die Seele Ruhe findet und sich auf wirklich wesentliches konzentrieren kann. Warum fällt es vielen so schwer, sich Zeit für Stille zu nehmen? Sobald tatsächlich einmal Ruhe einzukehren droht fangen wir an, uns mit dem Handy, dem Laptop oder dem Fernsehen abzulenken. Manche Menschen schlafen sogar mit Kopfhörern und lassen sich mit Musik oder Filmen in die Nachtruhe gleiten. Gesund ist das nicht, selbst nachts den Lärm nicht abzuschalten.

„Es gibt vielerlei Lärme, aber nur eine Stille.“ Kurt Tucholsky

Tausend Gründe fallen uns ein, weshalb es gerade jetzt ungünstig ist, auf die Stille zu hören. Auf die Stimme in uns. Auf das, was sie uns sagen möchte. Unsere innere Stimme ist nämlich sehr geduldig. Sie kann warten. Sobald die Gelegenheit da ist meldet sie sich in Form von freundlichen Gedanken, aber auch mit erbarmungsloser Ehrlichkeit. Ja, Stille kann auch lärmend sein. Weil sie uns aufmerksam machen will auf unsere ureigensten Bedürfnisse, vielleicht auf körperliche Grenzen. Unsere Träume, Wünsche und all unsere Konjunktive („ich sollte mal dies, ich müsste mal das, ich würde gern jenes“).
Es tut einfach gut, sich kleine Inseln des Alleinseins, der Stille zu schaffen. Es gibt die unterschiedlichsten Möglichkeiten, sie in den Alltag zu integrieren. Zugegeben, manchmal muss man ganz schön darum kämpfen. Aber es lohnt sich allemal.

Kontemplation als Lebenselixier

Kürzlich habe ich ganz in der Nähe ein wunderbares Kloster neu für mich entdeckt. Es ist nicht groß, ganz bescheiden und recht unauffällig. Doch es ist ganz wunderbar geeignet, den Alltag hinter sich zu lassen, sobald man das Eingangstor durchschritten hat. Ein wilder Park lädt zum spazieren gehen ein, ein kleiner Teich zum verweilen und ein Blumen-Labyrinth zum staunen. Ich darf die herrliche Stille genießen. Sie fordert mich auf, in mich zu gehen, mich und mein Leben ernst zu nehmen. An der Natur das Werden und Vergehen wahrzunehmen ist für mich eine heilsame Achtsamkeitsübung. Ich kann auftanken und gestärkt in mein „normales“ Leben zurückkehren.

Hier kommen einige Tipps wie Sie es schaffen, sich Ihre Auszeiten zu nehmen:   Bitte nicht stoeren.blog

  • Planen Sie mindestens einmal pro Woche Ihre Eremitenzeit ein. Seien Sie konsequent und lassen Sie niemanden an diesem Date rütteln. Halten auch Sie sich unbedingt auch selbst daran.
  • Finden Sie heraus, wo und wie Sie am besten Ruhe finden. Es muss nicht immer etwas Großartiges sein, ein Spaziergang im Garten, am Wasser oder allein in einem Cafe sitzen ist oft ausreichend. Und wenn Sie Ihren Lieblingsort gefunden haben, gehen sie so oft wie möglich dort hin. Wiederholungen helfen unserem Gehirn, diese Erfahrungen der Stille zu verankern.
  • Lassen Sie niemanden teilnehmen. Wenn Sie Ihre Auszeit in Ihrer Wohnung nehmen sorgen Sie dafür, dass Sie nicht gestört werden. Bestehen Sie darauf. Vielleicht kaufen Sie sich ein „Bitte nicht stören“-Schild und hängen es von draußen an die Tür?
  • Schalten Sie in dieser Zeit Handy und Laptop ab.
  • Schauen Sie. Dem Gras beim wachsen zu. Der Biene beim Nektar sammeln. Dem Schnee beim fallen. Es gibt nichts Wichtigeres.
  • Hören Sie zu. Der Amsel beim singen, der Biene beim summen, dem Schnee beim fallen. Geräusche umgeben uns fast immer. Es gibt nur wenige Orte auf der Erde, auf denen absolute Stille herrscht.
  • Riechen Sie. Den Duft des Grases, den Geruch des Kaffees, das frisch gemähte Gras oder die stickige Hitze der Stadt.
  • Hören Sie auch nach innen. Wo im Körper fühlen Sie sich wohl? Wo nicht? Was taucht in Ihnen auf? Welche inneren Bilder? Welche Themen?

Was Ist Ihr Lieblingsplatz? Wo finden Sie Ihre Momente der Stille?

Ich freue mich auf Ihre Anregungen.

Ihre Elke Möckel