DIE HÄLFTE IST SCHON RUM

Das gilt für den Januar wie für die Lebensmitte. Na, haben Sie sich was vorgenommen für das neue Jahr? Für Ihre zweite Hälfte? Und wie sieht es mit der Umsetzung aus?
„Ach nee! Jetzt fängt die auch noch so an!“ werden Sie vielleicht denken. Ich will Sie ja nicht nerven. —- Oder doch! Ich will Sie nerven, Ihnen auf den Geist gehen und Sie mit der Nase darauf stoßen.

Wissen Sie, ich habe in vielen Gesprächen, bei den meisten Coachings eigentlich, festgestellt, dass es den Menschen oft nicht an Zielen mangelt, an Wünschen und Träumen. Mehr und mehr bin ich also dazu übergegangen, nicht mehr auf das gewünschte Ziel hin zu coachen. Mir ist aufgefallen, dass die Erfüllung der Ziele oft daran scheitert, dass wir uns selbst behindern. Da existiert, weitgehend unabhängig und unbemerkt von unseren Bewusstsein gewissermaßen ein Paralleluniversum in unserem Kopf. Es sorgt dafür, dass wir permanent in die Falle alter Verhaltensmuster tappen. Nach einer kurzen und heftigen Willensaufbäumung um den Jahreswechsel feste Vorsätze treffen, nur um sie schon im Januar wieder fallen zu lassen.

Mittlerweile arbeite ich fast nur noch an diesen (zunächst) unsichtbaren Vorannahmen, inneren Blockierern und meist uralten Angstmachern. Und siehe da, so lassen sich die Ziele wesentlich leichter erreichen.

Da war zum Beispiel eine Kundin, erfolgreiche Unternehmerin, gut situiert und mit allem ausgestattet was sie sich wünschte. Jedoch gab es immer wieder Probleme mit Partnerschaft und Familie. Wir arbeiteten geraume Zeit miteinander, sie machte einen Schritt vor, dann wieder zwei zurück. Sie inspirierte mich zu einem Online-Programm das zum Ziel hat, die eigenen inneren Blockaden zu erkennen, sich selbst zu entdecken und dadurch kluge und mutige Entscheidungen zu treffen. Weil ich Übergänge und Wandlungsprozesse im Leben so faszinierend finde entwickelte ich für den Abschluss des Programms eine Zeremonie, in der man „JA“ zu sich selbst sagt. Ich stellte der Mandantin das Programm vor. Als ich zu dem Punkt der Zeremonie kam traten ihr sofort Tränen in die Augen. Damit war ein wesentlicher Punkt in ihrem Inneren berührt. Sie sagte spontan zu und mit Beginn des Programms ging es vorwärts.

Genau das passiert ganz oft. Sobald ich bei meinen Mandanten an den Punkt komme an dem sie „JA“ zu sich sagen sollen versagen ihnen die Worte, das Herz öffnet sich und die eigentliche Arbeit kann beginnen.
Das ist allerdings keine leichte Aufgabe. Es gehört Mut dazu, Durchhaltevermögen und der Wille, manche Durststrecke, das Tal der Tränen und innere Hindernisse zu überwinden. Doch der Lohn ist immer wieder überwältigend.
Leben ist Arbeit an sich selbst. Wir können uns nur entwickeln wenn wir Herausforderungen meistern. Machen wir immer nur dasselbe bleiben wir stehen.

Mal abgesehen von den Menschen, die sich gar nichts vornehmen für das neue Jahr sehe ich zwei Möglichkeiten. Die eine ist, sich machbare Ziele zu setzen und auch festzulegen, wie die (kleinen!) Schritte dahin aussehen. Dazu ein kleiner Trick: Schließen Sie eine Vereinbarung mit sich selbst ab. Übernehmen Sie die Verantwortung für Erfolge genau so wie für Rückschläge und Hindernisse. Ich habe für Sie so ein „Versprechen“ entwickelt, wenn Sie mögen schreiben Sie mir eine Mail, ich sende sie Ihnen kostenlos zu.

Die andere Variante ist, sich ganz bewusst zu sagen, dass alles so gut ist wie es ist. Sie gehen fürsorglich und gut mit sich selbst um und sind getragen von dem Wunsch, dass sich nichts verändern MUSS. Sie dürfen gespannt sein, was sich am Ende des Jahres alles so ereignet hat.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein erfülltes Jahr 2017, Gesundheit; Frieden und Inspiration.

Bis zum nächsten Werkstattgeplauder

Ihre Elke Möckel